Eines der Hauptziele der Europäischen Zentralbank betrifft den stabilen Geldwert des Euros. Trotzdem kämpfen die Volkswirte der EZB nun schon seit geraumer Zeit gegen zu niedrige Inflation und eine drohende Deflation. Langsam werden in der Presse sogar schon verzweifelte Maßnahmen, wie direkte Geldgeschenke an die EU-Bürger diskutiert (ORF: EZB könnte allen Bürgern direkt 1.300 Euro schenken). Dieses Inflationsgeld, zusätzlich zum Urlaubsgeld, wird zwar nicht passieren, aber trotzdem birgt die angespannte Lage in den Konferenzräumen der europäischen Zentralbank einiges an Potential, sich als Trader ein wenig selbst das Gehalt aufzubessern. Dazu erklären wir auf vereinfachte Weise die komplexe wirtschaftliche Situation im ersten Halbjahr 2016.
Tipp: Die aktuelle Situation im Dezember 2024 zwischen Euro und US-Dollar kann sich immer wieder verändern. Hierbei ist es sinnvoll, die aktuellen Kursentwicklungen EUR:USD zu verfolgen und entsprechend seine finanziellen Entscheidungen zu treffen.
Die EZB kämpft gegen die Globalisierung
Das Team rund um Mario Draghi versucht derzeit alle bewährten Instrumente um gegen die deflationäre Entwicklung im Euro-Raum vorzugehen. Dazu zählt vor allem das Pumpen von großen Geldmengen in den Markt. Selbst ein Laie kann sich diesen Methode leicht vor Augen führen. Wenn das Angebot an Geldmittel erhöht wird, sollte deren Wert, wie der Preis von zu vielen Kartoffeln auf dem Bauernmarkt, sinken. Ein sinkender Geldwert müsste eigentlich höhere Inflation bedeuten.
Aber die Inflation wird nicht direkt über den Wert des Geldes berechnet, sondern durch die regelmäßige Erhebung der Verbraucherpreise. Diese wollen aber nicht steigen. Gründe dafür sind die kürzlich vergangene Krise in Asien, aber noch viel mehr die dauerhaft niedrigen Ölpreise. Diese wirken sich nämlich auf die Transportkosten und somit praktisch auf jedes Produkt aus. Die expansive Geldpolitik der EZB wird demnach durch Einflüsse der Weltwirtschaft ausgehebelt. Das stellt eine komplexe Situation dar, die aber auch viel Handelspotential mit sich bringt.
Der Bogen ist bis zum Reißen gespannt
Da immer mehr Geld in den EU-Raum gepumpt wird, aber dieser Umstand eben durch das schwarze Gold (ein Barrel derzeit unter 40 US-Dollar) aufgehoben wird, scheint die ganze Situation derzeit wirklich wie ein gespannter Bogen zu sein. Sobald nur an einer Seite der Griff des Schützen nachlässt, sollten wir sehr eindeutige Bewegungen in eine Richtung sehen. Wir betrachten hier kurz zwei isolierte Szenarien.
Szenario 1: Der Ölpreis steigt wieder erheblich an, da beispielsweise die Fördermengen im Nahen Osten und Russland erheblich gesenkt werden. In diesem Fall könnte die erhöhte Geldmenge in der EU direkt ihre volle Wirkung entfalten. Die Inflation würde vielleicht sogar zu rasant steigen und einen schwachen Euro bewirken. In diesem Fall könnten sich Devisen-Trades mit dem Euro und einer Währung, die in letzter Zeit weniger mit Inflation kämpfte, besonders auszahlen.
Szenario 2: Die EZB gewinnt den Kampf gegen die Globalisierung und schafft ein befriedigendes Inflationsziel. Das erhöht die Binnenausgaben und stützt die Wirtschaft enorm. Eine starke Konjunktur könnte sich unter anderem durch einen höheren Ölverbrauch äußern. Das könnte wiederum den Ölpreis in die Höhe treiben und einen CFD Handel mit diesem Rohstoff lukrativ machen.
Hinweis: Überall wo hohe Gewinnchancen möglich sind, kann auch viel Kapital verloren werden!
Das waren jetzt nur zwei sehr einfache Szenarien, die mögliche Marktbewegungen sehr isoliert betrachten. Aber so simpel kann sich der Zugang zu den Finanzmärkten gestalten und mit etwas Erfahrung wird die Denkweise auch immer komplexer und mittelfristig lukrativer.
Die ersten Überlegungen dieser Art können auch sehr gefahrlos mit einem Demo-Konto (cmc markets bietet zum Beispiel ein solches Konto in Österreich an) angestellt werden. Die grundsätzlichen Zusammenhänge der Märkte sind nämlich alles andere als ein Geheimnis. Zum Erfolg fehlen dann nur mehr die richtige Bewertung der Einflüsse und das korrekte Timing.